ULTRACARBON Granulat 61.5 g
Abb. ähnlich
Packungsgröße :
61.5 g
38,34 €
Bergfeldstraße 9
83607 Holzkirchen
Deutschland
Webseite: https://klinge-pharma.com
Tel: +49 89 2555130609
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Impressum: https://klinge-pharma.com/impressum/
| PZN | 08863054 |
| Anbieter | Klinge Pharma GmbH |
| Packungsgröße | 61.5 g |
| Packungsnorm | N2 |
| Darreichungsform | Granulat |
| Produktname | Ultracarbon 50 g Granulat zur Herstellung einer Suspension |
| Monopräparat | ja |
| Wirksubstanz | Kohle, medizinische |
| Rezeptpflichtig | nein |
| Apothekenpflichtig | ja |
- Die Suspension wird oral (= über den Mund) eingenommen oder verabreicht.
- Bei wiederholter Verabreichung die Flasche vor der Anwendung erneut kräftig schütteln.
- Verwenden Sie das Arzneimittel bei (bewusstlosen) Patienten, die das Präparat nicht sicher schlucken können, nicht oral. Bei Patienten mit Bewusstseinsstörung sollte ein Arzt oder das Krankenpflegepersonal unter ärztlicher Aufsicht die Suspension durch eine Magensonde verabreichen.
- Herstellung der Suspension:
- Schütteln Sie die Flasche gut, um das Granulat aufzulockern, bevor Sie die Flasche öffnen. Öffnen Sie die Flasche und fügen Sie vorsichtig Wasser bis zum roten Strich auf der Flasche zum Granulat hinzu. Schließen Sie die Flasche wieder und schütteln Sie ca. 1 Minute kräftig. Öffnen Sie die Flasche vorsichtig und nehmen Sie die Suspension sofort ein.
- Bei wiederholter Einnahme die Flasche vor der Anwendung erneut kräftig schütteln.
- Die Flasche ist mit einem speziellen Aufsatz ausgestattet, der als Adapter zum schnellen, direkten Anschluss einer Magensonde dient. Schrauben Sie behutsam den Aufsatz ab, damit Druck entweichen kann und dann schließen Sie die Flasche wieder. Vor Anschluss der Magensonde die Spitze des Adapters abschneiden.
- Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren
- Bei akuter Vergiftung und Überdosierung mit Medikamenten den Inhalt von 1 bis 2 Flaschen möglichst bald einnehmen (entspricht 50 - 100 g medizinische Kohle). Bei ernsten Vergiftungen sollte nach der ersten Behandlung eine Dosis von 20 g alle 4 bis 6 Stunden für einige Tage eingenommen oder verabreicht werden (20 g medizinische Kohle entspricht ungefähr 160 ml Suspension).
- Kinder zwischen 4 und 12 Jahren
- In akuten Vergiftungsfällen und Überdosierung bei Kindern unter 12 Jahren sollte eine ½ Flasche oral verabreicht werden (entsprechend 200 ml gebrauchsfertiger Suspension).
- Kinder unter 4 Jahren:
- Bei Kindern unter 4 Jahren sollte als erste Dosis eine ¼ Flasche (entsprechend 100 ml gebrauchsfertiger Suspension) verabreicht und nach Rücksprache mit dem Arzt einige Male wiederholt werden.
- Medizinische Kohle ist umso wirksamer, je schneller die Einnahme nach der Aufnahme des Giftes erfolgt. Beginnen Sie unverzüglich nach Kenntnis über die Vergiftung mit der Einnahme und folgen Sie den Anweisungen der Giftinformationszentrale oder des Notarztes.
- Bei ernsten Vergiftungen ist eine wiederholte Anwendung von medizinischer Kohle zu empfehlen.
- Das Arzneimittel kann ebenfalls nach Erbrechen oder nach einer Magenspülung angewendet werden.
- Wenn Sie bemerken, dass das Arzneimittel zu stark oder zu schwach wirkt, kontaktieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
- Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
- Kontaktieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker. Nach mehrmaliger Anwendung von medizinischer Kohle in zu hoher Dosierung können Magenschmerzen sowie ein ernsthafter Verschluss des Darms auftreten.
- Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
- Holen Sie diese so schnell wie möglich nach. Wenn es allerdings schon fast Zeit für die nächste Dosis ist, lassen Sie die vergessene Dosis ganz aus und setzen Sie das normale Einnahmeschema fort. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Sollten Sie sich nicht sicher sein, fragen Sie bitte hierzu Ihren Arzt oder Apotheker.
- Der Wirkstoff von dem Arzneimittel, medizinische Kohle, kann schädliche oder unerwünschte Substanzen im Magen-Darm-Trakt binden (adsorbieren).
- Es wird bei akuter oraler Vergiftung und Überdosierung von Arzneimitteln angewendet.
Medizinsche Kohle bindet ganz unspezifisch gelöste Teilchen, wie z.B. Giftstoffe oder Bakterien. Der Effekt kommt dadurch zustande, dass die medizinische Kohle ein Gerüst darstellt mit ganz vielen Poren. Dadurch steht sehr viel Oberfläche zur Verfügung, die kleine gelöste Teilchen "einfangen" kann. Die Wirkung kommt v.a. im Darm zum Tragen, die gebundenen Stoffe können so mit dem Stuhl zusammen ausgeschieden werden.
- Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden
- Wenn Sie allergisch gegen medizinische Kohle oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
- Wenn feststeht, dass die Vergiftung durch reizende Stoffe (starke Säuren, z. B. Salzsäure, oder Basen, z. B. Abflussreiniger) verursacht worden ist, da es in solchen Fällen bei diagnostischen Untersuchungen wie Speiseröhrenspiegelung (Ösophagoskopie) oder Magenspiegelung (Gastroskopie) störend wirken kann.
- Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
- Sehr häufig berichtete Nebenwirkungen sind: Erbrechen, Verstopfung, Bauchbeschwerden, Durchfall, Übelkeit, Stuhldrang und Analreizung.
- Es gibt einzelne Berichte von: Darmverschluss mit nötigem chirurgischen Eingriff und hartem Kohle-Stuhl (Sterkolith) mit Perforation des Darms. Bei all diesen Fällen wurden den Patienten mehrmalig hohe Dosen medizinischer Kohle verabreicht.
- Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.
- Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
- Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
- Die Wirkung oral eingenommener Arzneimittel wird im Allgemeinen aufgrund des Wirkmechanismus durch die Anwendung von medizinischer Kohle verringert.
- Die gleichzeitige Gabe von Furosemid (Diuretikum) und medizinischer Kohle zeigte eine starke Reduzierung der Furosemid-Wirkung.
- Außerdem kann die Einnahme von medizinischer Kohle auch die Wirkung von Verhütungsmitteln zum Einnehmen (die „Pille") reduzieren. Eine zusätzliche sichere Methode der Empfängnisverhütung ist deshalb ratsam.
- Wenn Sie die Darmtätigkeit hemmende Medikamente einnehmen, ist die Anwendung von medizinischer Kohle nicht ratsam.
- Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
- Das Arzneimittel kann, soweit bekannt, bei vorschriftsmäßiger Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit ohne Gefährdung des Föten bzw. des Kindes eingenommen werden.
- Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen.
- Im Fall einer akuten oralen Vergiftung oder einer Überdosierung mit Medikamenten kontaktieren Sie sofort einen Arzt oder eine Giftinformationszentrale. Die Suspension sollte sofort gemäß deren Anweisungen verabreicht werden.
- Das Arzneimittel kann bei vielen Vergiftungsarten angewendet werden. Eine Reihe von organischen und anorganischen Salzen und Lösungsmitteln wie Eisenverbindungen, Lithium, Thallium, Cyanid, Brennspiritus (Methanol), Alkohol (Ethanol), Frostschutzmitteln (Ethylenglycol) und petroleumhaltigen Substanzen kann jedoch nicht ausreichend von medizinischer Kohle adsorbiert werden. Bei diesen Stoffen sind andere Maßnahmen zur Giftentfernung erforderlich (z. B. Magenspülung).
- Die wichtigsten Gifte, für die es jeweils geeignete Gegenmittel (Antidote) gibt, sind unten aufgeführt.
- Cyanid
- Spezifisches Gegengift (Antidot): Natriumnitrit, 4-Dimethylaminophenol
- Eisenverbindungen
- Spezifisches Gegengift (Antidot): Deferoxamin (Desferrioxamin)
- Lithium
- Spezifisches Gegengift (Antidot): Calciumpolystyrensulfat
- Methanol/Brennspiritus
- Spezifisches Gegengift (Antidot): Alkohol (Ethanol)
- Ethylenglykol/Frostschutzmittel
- Spezifisches Gegengift (Antidot): Alkohol (Ethanol)
- Bei vielen Vergiftungen ist zusätzlich zu diesem Präparat auch ein spezifisches Gegengift zu geben (z. B. bei Paracetamolvergiftungen: N-Acetylcystein).
- Das Arzneimittel bewirkt eine Schwarzfärbung des Stuhlgangs.
- Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
- Das Arzneimittel hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen.
Bei Arzneimitteln: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.